Auswandern nach Österreich

Österreich gilt vor allem bei den Deutschen als eins der beliebtesten Länder zum Auswandern. Grund genug zu schauen, welche Dinge man bei einer Auswanderung ins Nachbarland berücksichtigen sollte und wieso Österreich so beliebt bei Auswanderern ist.

Ummelden und Visum beantragen

Da Österreich ein Mitglied der Europäischen Union ist, dürfen sich EU-Bürger uneingeschränkt hier aufhalten und eine Arbeit aufnehmen. Für die Auswanderung nach Österreich bedarf es also lediglich eines gültigen Personalausweises oder Reispasses. Doch gilt das nur für drei Monate. Wer vorhat, sich in Österreich niederzulassen, muss sich nach Ablauf dieser Frist bei der zuständigen Aufenthaltsbehörde anmelden. Innerhalb von vier Monaten muss man als Angestellter oder selbstständig Erwerbstätiger beschäftigt sein.

Bezieht man sogar direkt bei der Einreise eine feste Bleibe, so ist man dazu verpflichtet, sich innerhalb von drei Tagen zu melden. Hält man sich nicht an diese Frist, riskiert man eine Geldstrafe von bis zu 730 €.

Unterlagen, die man bei der Anmeldung benötigt:

  • einen gültigen Personalausweis/Reisepass
  • die Geburtsurkunde
  • einen Nachweis über die Mitgliedschaft bei einer Krankenkasse
  • einen Nachweis über genügend Kapitalanlagen
  • einen Nachweis darüber, dass man finanziell seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, wie einen Arbeitsvertrag oder einen Gewerbeschein
  • den vom Vermieter unterschriebenen Meldezettel, den man online bei den Meldeämtern beziehen kann

Ist das geschafft, hat man eine Daueraufenthaltskarte für 10 Jahre. 

Good to know: Wer 10 Jahre lang seinen Hauptwohnsitz in Österreich hat, darf die österreichische Staatsbürgerschaft beantragen. Die Möglichkeit einer doppelten Staatsbürgerschaft besteht ebenfalls.

Wirtschaft und Krankenversicherung

Du bist jetzt in Österreich angekommen und musst dir schnell einen Job suchen. Du hast Glück, denn zurzeit stehen die Chancen ganz gut, da die österreichische Wirtschaft boomt und in manchen Branchen dringend Fachkräfte benötigt werden. So sind Ingenieure, Handwerker, IT-Spezialisten, Kranken- und Altenpfleger gerade im Vorteil, wenn es darum geht, schnell Arbeit zu finden. Im Tourismus werden auch ständig Leute gesucht.

Praktisch: Deutschland und Österreich teilen sich dieselbe Sprache. Wer zwei oder mehr Sprachen beherrscht, kann in dieser Branche einsteigen, und sei es nur als Aushilfe, um die ersten Monate zu überbrücken.

Funfact: Wer über zwei Jahre in Österreich gearbeitet hat und entsprechend 52 Wochen versichert war, hat ein Recht auf Arbeitslosengeld. Der Arbeitsmarktservice (AMS) informiert auch online über die verschiedenen Unterstützungen. So haben Ausländer in Österreich direkt Anspruch auf die sogenannte Mindestsicherung, um ein geringes Gehalt aufzustocken. Sich zu informieren lohnt sich!

Nach Österreich auszuwandern ist für den Deutschen eher einfach, da sich das Sozialversicherungsnetz sehr ähnelt. So ist in Österreich wie in Deutschland der Arbeitgeber dafür zuständig, dass die Mitarbeiter korrekt versichert sind. Beiträge für die Sozialversicherung und Krankenkasse werden wie gewohnt vom Gehalt abgeführt. So erhält man kostenlosen Zugang zu diversen Ärzten und Krankenhäusern, sofern sich diese um staatliche Einrichtungen handeln. Private Einrichtungen und Ärzte sind aus eigener Tasche zu zahlen.

... und die Wohnungssuche in Österreich

Anders verhält es sich bei der Wohnungssuche, denn die ist alles andere als einfach.

In erster Linie muss man eins mitbringen: viel Geduld. Denn wie in Deutschland ist der Wohnraum knapp bemessen und es fehlt gerade an Wohnungen im niedrigeren Preissegment. Insgesamt sind Mietwohnungen in Österreich, ähnlich wie in Deutschland, nicht günstig. Darauf sollte man sich im Vorhinein eingestellt haben, damit es vor Ort keine bösen Überraschungen gibt.

  • Die Wohnungssuche fängt bei den österreichischen Zeitungen an, die ein Mal in der Woche oder am Wochenende mit dem großen Immobilienteil erscheinen.
  • Das Internet bietet viele Portale, auf denen sich die Suche ausweiten lässt. Hier kann man direkt Fotos sehen und sich einen ersten Eindruck verschaffen.
  • Doch sollten Freunde und Bekannte nicht aus der Wohnungssuche ausgeschlossen werden. Privatmenschen wissen, wann etwas in ihrer Umgebung oder in ihrem Haus frei wird. Und wer weiß, manchmal hat man einfach Glück.
  • Privatmenschen sind auch im Internet unterwegs, auf Facebook zum Beispiel. Auf dieser und anderen Plattformen solltest du selbst ein Gesuch mit den wichtigsten Eckpfeilern posten: Was, wo, wie groß und wie teuer. Und gerade Facebook bietet Suchenden vielen Gruppen, in denen Wohnungen von privat weitergegeben werden, was günstiger ist, als wenn ein Makler ins Spiel kommt.

Vorteile Österreich

Wenn du nach Österreich auswandern möchtest, dann, weil du gehört hast, wie toll es dort ist, richtig? Richtig. Hier gibt es tolle Landschaften zu bewundern, die Atmosphäre auf dem Land sowie in der Stadt ist freundlich. Man teilt sich eine Sprache und stößt auf keine Sprachbarrieren, ankommen und verstanden werden, schrecklich reibungslos. Das Bildungssystem ist sehr gut so wie die medizinische Versorgung.

Mit 8,8 Millionen Einwohnern ist Österreich nur ein Zehntel so groß wie Deutschland und grenzt an diverse Staaten an: Deutschland, Tschechien, Slowenien, Italien, Slowakei, Ungarn, Schweiz und Lichtenstein. Wochenendtrips können in alle Richtungen führen, man ist schnell über der Grenze. Hier gibt es Berge und Seen, allein in den letzten Jahrzehnten wurden mehrere National- und Naturparks errichtet, um Flora und Fauna zu schützen. Bei den UNESCO-Welterbegütern sind mehrere Flächen als Kulturund Naturerbe ausgewiesen. Fans von Geschichte, Kultur, Literatur, Theater und Musik werden gerade in den Städten einiges zu erleben und entdecken haben.

Apropos österreichische Städte zum Auswandern: Wenn du nach Wien ziehen möchtest, wer könnte es dir verübeln, solltest du unseren Blogpost über den Umzug nach Wien mit wissenswerten Infos lesen.

Checkliste Auswandern nach Österreich

  • Einen realistischen Zeitplan für den Umzug erstellen
  • Angebote von Umzugsfirmen einholen (evtl. Mietwagen)
  • Umzugsformalitäten einholen (s. o. Anmeldung Wohnsitz)
  • Rechtzeitig Wohnung kündigen, evtl. Nachmieter suchen
  • Kündigungsfristen für Telefonanbieter u. ä. einholen, rechtzeitig kündigen
  • Job rechtzeitig kündigen und ggf. nach einem Neuen umschauen (online z. B.)
  • Sollten Haustiere mit auswandern, entsprechende Gesetze einsehen
  • Zollbestimmungen für den Hausrat einholen
  • Vorfreude im ganzen Chaos nicht vergessen