Die 5 schönsten Sehenswürdigkeiten in Graz

Graz ist die Landeshauptstadt der Steiermark und nach Wien die zweitgrößte Stadt in Österreich. 2003 galt sie noch als Kulturhauptstadt Europas, im März 2011 wurde sie von der UNESCO zur City of Design gekürt. Damit wurde das kulturelle Erbe und die lebendige Kreativszene der Stadt Graz ausgezeichnet. Grund genug, sich einige Sehenswürdigkeiten genauer anzuschauen.

Der Grazer Dom

Die Domkirche wurde von Kaiser Friedrich III. erbaut und erinnert bis heute an die Zeit, in der Graz noch Kaiserstadt war. Von außen sieht der Dom schlicht aus, wurde er 1438 im spätgotischen Stil errichtet und Ende des 17./Anfang des 18. Jahrhunderts barock ausgeschmückt. An die Zeiten der Gotik, als die Fassaden noch prächtig bemalt waren, erinnert heute nur noch ein Fresko, das die Zeiten überdauert hat. Das Gottesplagenlied, wie es heißt, erinnert an das Schreckensjahr 1480 und ist als Bitte um Gnade zu verstehen. In dem sogenannten Schreckensjahr wurde Graz von drei Plagen heimgesucht: Krieg, Heuschrecken und Pest. Ein weiteres Stück der originalen Kirchenausstattung ist das Gemälde von Conrad Laib mit dem Titel »Kreuzigung im Gedräng« aus dem Jahr 1457. Aufgrund seiner Größe von 274x272 cm gilt es als eins der bedeutendsten spätgotischen Tafelbilder im deutschsprachigen Raum.

Der Besuch des Grazer Doms kostet keinen Eintritt.

Das Mausoleum ist von Januar bis März am Dienstag und Freitag von 10:30 - 12:30 und von 13:30 - 16:00 zu besuchen. Anmeldung im Dompfarramt unter der der Telefonnummer 0316/82-16-83

Die Friedrichkapelle, die das Tafelbild beherbergt, ist ebenfalls am Dienstag und Freitag für Besucher zwischen 13:00 - 13:30 Uhr zu besuchen. Anmeldung ebenfalls über das Pfarramt.

Schlossberg und Schlossbergbahn

Vor über 1000 Jahren wurde eine Burg auf dem Schlossberg erbaut, die bis heute viele Besucher anlockt. Der Schlossberg gilt als Naherholungsgebiet und begeistert mit seinem Naturschauspiel und dem schönen Ausblick auf die Stadt Graz und Umgebung. Viele Wege führen zum Schlossberg, dessen Burg im 6. Jahrhundert der Namensgeber der Stadt Graz wurde (slowenisch gradec = kleine Burg). Zu Fuß führen 260 Stufen hoch zum Schlossberg. Schneller und gemütlicher geht es mit dem Schlossberglift. In wenigen Minuten setzen die Glaskabinen am Uhrturm an, einem Grazer Wahrzeichen. Vom Berg aus hat man einen fantastischen Blick über die ganze Stadt.

Die Betriebszeiten sind von Montag bis Sonntag von 8:00 - 00:30 Uhr.
Kosten: 1,70 € oder ermäßigt 1,20 €.


Die Schlossbergbahn ist seit dem 1.3.2020 wieder in Betrieb und fährt alle 15 Minuten
auf den Schlossberg, bei erhöhtem Betrieb auch öfter. Die Talstation der Schlossbergbahn
erreicht man mit den Straßenbahnlinien 4 und 5. Es wird empfohlen, das Auto in
der Kurparkzone an der Mur zu parken.

Die Betriebszeiten sind von Sonntag bis Donnerstag von 9:00 bis 2:00 Uhr.
Eine einfache Fahrt kostet 2,50 €. Ermäßigungen und Sonderpreise sind vor Ort abrufbar.


Gut zu wissen: Alle Tickets der Zone 1 gelten auch für die Schlossbergbahn.

Der Uhrturm

Der Uhrturm ist eins der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt Graz und befindet sich auf
dem Schlossberg. Die erste Erwähnung des Turmes fand im 13. Jahrhundert statt, seitdem
wurde der Uhrturm mehrmals restauriert. Besonders für alle Neuankömmlinge ist
das verwirrende Ziffernblatt, das nahelegt, die Uhren würden hier anders ticken. Denn
Stunden- und Minutenzeiger wurden zur Mitte des 16. Jahrhunderts vertauscht.


Bei Bränden wurde damals durch die Feuerwache die Feuerglocke geläutet, die eine
von drei noch erhaltenen Glocken darstellt. Die älteste Glocke des Turms (1382) läutet
hingegen die Stunden an. Die dritte Glocke mit dem Namen »Armesünderglocke«
wurde bei Hinrichtungen geläutet. Später sollte sie eingesetzt werden, um an die Sperrstunde
zu erinnern, weswegen sie den Beinamen »Lumpenglocke« trägt.


An den Ecken des Turmes sind Wappen angebracht, die an die Hochzeiten der Stadt
erinnern. Das erste Wappen zeigt den steirischen Panther mit Herzoghut der Steiermark
(ca. 1570). Das Zweite zeigt das Wappen von Ferdinand I., mit dem einköpfigen
Adler (ca. 1552) und das Dritte einen Doppeladler mit den Initialen Maria Theresias (ca.
2. Hälfte des 18. Jahrhunderts).


Der Uhrturm steht auf der ehemaligen Bürgerbastei, die mit ihren zahlreichen Bänken
und südländischen Blumen zum Verweilen einlädt.

Die Murinsel

Die Murinsel ist keine klassische Insel, wie man sie von anderen Städten kennt. Vielmehr
ist sie eine 47 Meter lange Stahlkonstruktion, die vom New Yorker Künstler Vito
Acconci als begehbares Inselprojekt umgesetzt wurde.


Sie sieht aus wie eine halbgeöffnete Muschel und bietet Platz für diverse Veranstaltungen.
Unter einem Glasdach verbirgt sich ein Café, das in den Farben blau und weiß
gehalten ist. Zusätzlich lassen verschiedene Taue und eine Rutsche Kinderherzen
höher schlagen.


Was Insel genannt wird, ist letztendlich eine Mischung aus einem Kunstprojekt und
einem Schiff
. Schließlich wird die Insel durch die Stege an beiden Seiten stabilisiert und
einen Anker positioniert. Nachts erstrahlt sie in blauem Licht und kann nicht übersehen
werden.

Die schwimmende Plattform ist rund um die Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Außer es finden Veranstaltungen oder Führungen statt.

Das Café hat von Montag bis Sonntag von 10:00 bis 20:00 Uhr geöffnet.

Der Shop öffnet von Dienstag bis Freitag von 10:00 bis 18:00 Uhr, am Wochenende sowie Feiertag von 11:00 bis 17:00 Uhr.

Der Hauptplatz

Vom Grazer Hauptplatz gehen die Sprossgasse, Herrengasse, Schmiedgasse, Murgasse und Sackstraße ab. Im ersten Stadtbezirk gelegen kann man von hier aus die Stadt zu Fuß entdecken, indem man sich von der Mitte zu den Rändern bewegt. So gilt die Herrengasse beispielsweise als die wichtigste Einkaufsmeile in Graz.

Auf dem Hauptplatz wurden früher Wochen- und Jahrmärkte ausgerichtet, der Brunnen von 1878 gilt als Denkmal für den »Steirischen Prinzen« Erzherzog Johann. Er zeigt den Erzherzog umgeben von vier Frauen, die die Flüsse Mur, Enns, Drau und Sann symbolisieren.

Besonders beliebt ist hier auch das Eckhaus zur Sporgasse, die mit ihrer prächtigen Stuckfassade aus dem 17. Jahrhundert Architekturfans aller Welt begeistert. Im Süden des Hauptplatzes befindet sich auch das Rathaus, das im 19. Jahrhundert errichtet wurde und besonders imposant wirkt. Als Zentrum der Stadt wurden auf dem Hauptplatz in Graz bis ins späte 18. Jahrhundert Menschen an den Pranger gestellt. Selbst Hinrichtungen wurden hier ausgetragen; nur höher gestellten Menschen unterlag das Privileg, im Rathaus geköpft zu werden.

Heute finden auf dem Hauptplatz in Graz immer noch Wochenmärkte statt, die Imbissbuden laden zu einem Snack für zwischendurch ein. Die Gebäude und Fassaden der Häuser sind besonders schön anzusehen. Wer Architektur mag, wird hier seinen Blick nicht von den Barock- und Biedermeierfassaden abwenden können.

Insgesamt ist Graz eine wunderschöne Stadt, in der es allerhand zu entdecken gibt. Diese fünf Sehenswürdigkeiten stellen nur ein Bruchstück der Dinge dar, die es in Graz zu besuchen, sehen und entdecken gilt.