Sicher reisen – Daten unterwegs richtig schützen

Wer auf Reisen ist, ist stets daran interessiert, seine Wertsachen sicher zu transportieren – dasselbe gilt für sensible Daten: Sie gehören gesichert. Daher haben wir Tipps zusammengetragen, damit bei Geschäftsreisen im In- und Ausland die Daten immer geschützt bleiben.

Datenschutz auf Reisen

  • Der erste Tipp ist der naheliegendste, da man ihn auch zu Hause stets berücksichtigt: Niemals in unbekannte Netzwerke einwählen, so verlockend es auch sein mag. Diese ködern an öffentlichen Plätzen durch das kostenlose einloggen, ein Passwort wird nicht benötigt. Schon kann man im Internet surfen.
    Doch Achtung! Hacker haben es hier besonders leicht und können sich ohne große Anstrengung sensible Informationen besorgen. Dafür müssen sie lediglich im selben Netzwerk eingewählt sein. Sicherer sind hingegen die offiziellen, meist kostenpflichtigen Hotspots von Telefonanbietern. Noch sicherer geht es hingegen in den Netzwerken von Business Lounges zu. Diese nutzen nicht nur hohe Sicherheitszertifikate, sondern erlauben ausschließlich ihren Kunden die Anmeldung, die diesen Bereich nutzen.
    Für das WLAN im Hotel gilt: Offene Netzwerke sind niemals sicher, passwortgeschützte Netzwerke hingegen schon. Im Zweifelsfall sollte man an der Rezeption fragen, wie es um die Sicherheitsmaßnahmen steht. Am Flughafen sollte man lieber gänzlich darauf verzichten, die Ladestationen zu nutzen. Im Ausland könnte man es den Geheimdiensten kaum einfacher machen, an sensible Daten zu gelangen. Besser: Eine aufgeladene Powerbank dabeihaben.
  • Wer sich ein VPN einrichtet (virtuelles privates Netzwerk) schützt seine Daten hinter dem Transportmedium, denn andere Rechner können lediglich das Netzwerk sehen. Der Rest bleibt für Außenstehende verborgen. VPNs kann man online erwerben, doch sollte man hierbei vorsichtig sein und sich erstmal informieren, wer dahinter steckt und wie die Meinungen und Erfahrungen zum jeweiligen Anbieter sind. Hat man einen seriösen Anbieter gefunden, lassen sich meist zusätzliche Verschlüsselungsoptionen hinzufügen. Vorsicht gilt, wenn ein VPN besonders günstig angeboten wird, dann könnte es sich um Hacker und Betrüger handeln.
  • Ein weiterer Tipp ist es, Proxy-Verbindungen zu nutzen. Hier surft man über fremde Rechner und verbirgt damit seine eigentliche IP-Adresse. Allerdings sollte diese Lösung nur dann genutzt werden, wenn es kurzfristig keine andere gibt. Wie bei den VPNs sollte man auch hier im Vorhinein den Anbieter genauer unter die Lupe nehmen. Hat sich ein seriöser Provider gefunden, surft man bedenkenlos durchs Netz.

Doch Achtung: Trotz Proxy gelten Verschlüsselungsverfahren wie die Zertifikate von SSL und TLS als unerlässlich! Zusätzlich sollte bei besonders sensiblen Daten wie Bankdaten immer überprüft werden, ob eine https-URL verwendet wird. Das sieht man, wenn man in die Adresszeile klickt: Vor einer Website wird stets http oder https angezeigt.

  • Die Antivirenprogramme sollten immer auf dem letzten Stand sein, denn sehr oft werden Daten durch Viren und Trojaner abgefangen. Regelmäßige Virenkontrollen und Updates sind also unabdingbar für sicheres Reisen.
  • Kein Windows nutzen. Wer sich ein wenig mit IT auskennt, wird wissen, dass Profis nicht mit Windows arbeiten, da dieses Betriebssystem nicht gerade als sicher gilt. Andere Betriebssysteme werden vergleichbar wenig von Viren angegriffen, wie es bei Linux der Fall ist. Wer es etwas leichter haben möchte, kann sich mit Ubuntu näher beschäftigen, was auch für Laien einfach zu bedienen ist. Wer an einem Apple-Rechner arbeitet, kann sich zurücklehnen – im Vergleich zu Windows ist der Apfel sicher.
  • Wer gerne spielt und neue Apps entdeckt, wird das nachfolgende nicht gerne lesen, doch kann man seine Daten wunderbar schützen, wenn man keine beliebigen Apps runterlädt.
    Für Firmen kann eine App schnell zum Sicherheitsproblem werden. Denn Betrüger können so schnell und unentdeckt Malware (Schadenssoftware) aufs Smartphone schleusen. Bei Reisen ins Ausland raten Experten sogar dazu, »nackte Handys« mitzunehmen und sie bei der Rückreise wegzuwerfen. Kein Scherz, denn nicht nur Betrüger, sondern auch Geheimdienste sind mancherorts dazu übergegangen, Touristen auszuspionieren. Unter einem Vorwand werden die Handys (und auch Laptops) einkassiert und dem Besitzer nach kurzer Zeit zurückgegeben. Hat eine App erstmal das Handy infiziert, ist es ein Leichtes, auf berufliche Mails und sensible Daten zurückzugreifen.
    Ein weiterer Tipp, der Apps betrifft: Es lohnt sich, beim Runterladen die Hinweise zu lesen und gegebenenfalls zu widersprechen. Außerdem sollte niemals das private Smartphone genutzt werden, um berufliche Mails zu schreiben. Besitzt man ein Geschäftstelefon, ist ausschließlich das zu nutzen.
  • Backups sind das A und O, für Privatpersonen sowie für Firmen und deren Mitarbeitern. Das ist eine andere Art von Datensicherheit, nämlich eine, die sich die Sicherung der Daten vornimmt. Damit nichts verloren geht, aber auch, damit die notwendigen Informationen im Notfall schnell abrufbar sind. Und tatsächlich sichern zu wenige Menschen ihre Daten regelmäßig – das sollte sich lieber ändern.
  • Zuletzt haben wir noch einen Tipp, der äußerlich angebracht werden kann: Schutzfolien für die Endgeräte. Diese bieten einen Sichtschutz vor neugierigen Blicken im Zug oder Flugzeug. Grundsätzlich gilt, dass man unterwegs lieber gar nicht mit sensiblen Daten hantieren sollte. Wenn es allerdings nicht anders geht, sollte wenigstens eine entsprechende Folie angebracht werden.