Umzug nach Wien

Wer von Deutschland nach Wien ziehen möchte, sollte sich vor Augen halten, dass er in ein anderes Land ziehen wird und entsprechende Vorkehrungen treffen muss. Doch ist es als Deutscher relativ problemlos, nach Österreich zu ziehen. Man muss nur einige Dinge beachten.

In Wien anmelden

Um sich in Wien anzumelden, benötigt man eine Wohnung, die man im besten Fall über Zeitungsinserate oder das Internet gefunden hat. Hat man den Mietvertrag unterschrieben, muss man innerhalb von 3 Tagen die Anmeldung in der jeweiligen Gemeinde vornehmen. Dafür benötigt man

  • die Geburtsurkunde
  • den Reisepass
  • den unterschriebenen Meldezettel des Vermieters

Diesen Meldezettel erhält man entweder im örtlichen Meldeamt oder im Internet unter Österreich.gv.at

Niederlassungsberechtigung beachten

Hat man das erledigt, muss man nun auf Jobsuche gehen, denn in Österreich gibt es die sogenannte Niederlassungsberechtigung für EU-Bürger erst, wenn dieser nachweisen kann, finanziell abgesichert zu sein. Dafür kann schon eine Rentenbescheinigung oder das Vorzeigen des Bankguthabens genügen.

Wer in Wien studieren gehen oder eine Ausbildung beginnen möchte, sollte über genügend finanzielle Mittel und eine Krankenversicherung verfügen. Ein Job muss in diesem Fall nicht nachgewiesen werden. Selbstständige und Freiberufler weisen ihr Einkommen am besten auch über das Bankguthaben nach.

Der Antrag auf die Niederlassungsberechtigung muss innerhalb von vier Monaten bei den zuständigen Bezirkshauptmannschaften gestellt werden. Ebenso muss ein Nachweis über den Krankenversicherungsschutz vorgezeigt werden. Wer die Fristen nicht einhält, sollte mit einer Geldstrafe rechnen.

Möchte man sein Auto mitnehmen, kann man das Fahrzeug als Übersiedlungsgut zollfrei nach Österreich überführen lassen, solange es der privaten Nutzung dient.
Achtung: Neufahrzeuge, die nicht älter als sechs Monate sind, werden bei der Einfuhr mit 20 % versteuert.

Nach der Anmeldung in Wien hat man einen Monat Zeit, das Auto umzumelden. Bis dahin darf man mit einem deutschen bzw. ausländischen Kennzeichen fahren. Wer diese Frist nicht einhält, sollte erneut mit einer Geldstrafe rechnen. Für die An- bzw- Ummeldung muss eine Haftpflichtversicherung belegt werden. Die Kosten für die Zulassung belaufen sich auf ungefähr 200 €.

Passende Wohnung in Wien finden

Bis 2030 soll die Einwohnerzahl in Wien die 2 Millionen übersteigen, entsprechend viel Wohnungsraum wird benötigt werden. Gleichzeitig gilt sie als eine der mieterfreundlichsten Städte im internationalen Vergleich, da der soziale Wohnungsbau hier stets geschützt wurde. Zusätzlich profitieren die Wiener von unbefristeten Mietverträgen. Doch wie findet man die perfekte Wohnung in Wien? Als Zugezogener hat man es nicht ganz so leicht wie die Ortsansässigen. Denn als »echter« Wiener – dazu zählt jeder, der seit 5 Jahren seinen Hauptwohnsitz in der Stadt hat – wird man auf Wohnungslisten bevorzugt behandelt. Alle anderen müssen sich hinten anstellen.

Als Zugezogener sollte man sich ganz klassisch im Internet nach passenden Inseraten umsehen und in den sozialen Netzwerken Gesuche posten und entsprechenden Gruppen beitreten. Zusätzlich sollte man sich bei den Genossenschaften melden. Diese haben allerhand Wohnungen frei zu vergeben. Doch muss man Glück haben, um direkt fündig zu werden. Der freie Wohnungsmarkt ist in Wien genau so hart umkämpft wie in Berlin oder München. Und dieser Markt macht in der Stadt nur ein Drittel des Angebots aus.

Gute Übergangslösung

Wer direkt in Wien eine Wohnung beziehen möchte, kann sich im SMARTments business in Wien einmieten. Von hier aus lässt es sich unbeschwert nach dem richtigen Mietobjekt suchen und kann sich vor Ort direkt die Angebote anschauen. So kauft, bzw. mietet, man keine Katze im Sack und entgeht dem Zeitdruck.

In Wien wird der Makler noch vom Mieter bezahlt, und zwar durch die Provision, die sich über 2 Monatsmieten berechnet. Kosten, die man vor dem Umzug definitiv einplanen sollte. Ansonsten empfehlen wir, sich mit dem Wiener Vokabular zu beschäftigen, bevor man umzieht. Denn in Österreich wird zwar deutsch gesprochen, doch Unterscheiden sich in Wien die alltäglichen Ausdrücke von den deutschen.

Also wundert euch nicht über Begrüßungen wie »Gnädige Frau« oder »Gnädiger Herr«, das ist die respektvolle Art des Wieners, um Hallo zu sagen. Genau so erfreuen sich die Begrüßungen »Grüß Gott« und »Habe d‘Ehre« noch hoher Beliebtheit. Der Stephansdom wird liebevoll »Steffl« genannt, der »Tunnelwurm« umschreibt die U-Bahn, die »Bim« und die »Tram« stehen für die Straßenbahn. Und auch »Pflasterhirsche« sowie »Gigerer« wird man in Wien häufiger antreffen, gerne in der Nähe der spanischen Hofreitschule, denn damit sind Pferde gemeint. Da sieht man oft, wie die »Droschke« (Kutsche) vom »Fiaker« (Kutscher) durch die Straßen Wiens geführt wird. Wer aufs WC muss, fragt nach dem »Häusl«, und wenn die Antwort »indisches WC« lautet, dann befindet sich das sogenannte Häusl jenseits des Ganges.

Wo wohnt es sich am besten? Die Wiener Stadtteile

Die Stadt Wien ist in Stadtteilen unterteilt, die von innen (Stadtkern) nach außen nummeriert sind. Der 1. Bezirk befindet sich direkt im Zentrum und ist mit Preisen von circa 20 € pro Quadratmeter der Teuerste der Stadt. Der 11. Bezirk, der entsprechend weiter weg vom Zentrum gelegen ist, kostet mit ca. 8 €/qm noch am wenigsten. Ansonsten beträgt der durchschnittliche Quadratmeterpreis in Wien um die 15 €/qm.

Wien ist damit günstiger als Städte wie München oder Paris und wurde acht Jahre hintereinander als die Stadt mit der weltweit höchsten Lebensqualität ausgezeichnet. Gründe dafür sind unter anderem der Nahverkehr und die Kultur- sowie Freizeitangebote.

Arbeiten und studieren in Wien

Das Arbeiten in Wien kann mehr Freude bereiten als anderorts, schließlich legt man hier Wert darauf, dass freitags um 14 Uhr der Feierabend eingeläutet wird. »Bloß nicht zu viel Arbeiten!« lautet hier die Devise, die wir durchaus nachahmenswert finden. Umgeben von historischen Bauten lässt es sich zudem besser arbeiten, das ist ein Fakt. Die Mittagspause verbringt man in Kaffeehäusern, deren Kaffeespezialitäten weltbekannt sind. Hier wird nicht an Qualität gespart. Nach Feierabend laden die kreativsten After-Work-Partys zum Feiern ein.

Hier werden Cocktailpartys in den ältesten Museen der Welt geschmissen und auf der Donauinsel konkurrieren Musik- und Lichtspiele miteinander. Doch genug von der Freizeit, denn Arbeiten hat in Wien wirklich seine Vorteile. So berichten Deutsche, die schon länger in der Stadt leben, dass eine entspannte Arbeitsatmosphäre herrscht. »Es geht sich aus«, sagt der Österreicher dazu, was soviel wie: »Das klappt schon« bedeutet. Also bloß nicht zu viel Stress. Und bloß nicht zu viel Arbeiten, das kommt bei den österreichischen Kollegen nicht gut an. Sympathisch.
Deutsche berichten auch, dass ihnen in Österreich mehr Kompetenz zugesprochen wird. Daher werden Deutsche auch gerne zu Vorstellungsgesprächen eingeladen, besonders Akademiker sind hier willkommen, aber nicht ausschließlich. Es lohnt sich also, sich als »Piefke« nach Wien zu trauen und ein neues Leben zu beginnen. Man hat den Vorteil, dass man keine neue Sprache erlernen muss und profitiert dennoch von der Abwechslung und der etwas anderen Kultur des Nachbarlandes.

Als Student hast du in Wien die Qual der Wahl, schließlich musst du dich für eine der 53 Hochschulen entscheiden, die alle möglichen Studiengänge anbieten. Ähnlich schwierig könnte sich die Wohnungssuche entpuppen, da Wien keine günstige Stadt ist. Doch gibt es viele WGs und Studentenwohnheime, die Studierenden aus aller Welt entgegenkommen. Von den Preisen abgesehen kann man in Wien aber richtig aufblühen, lädt die Stadt mit ihren Kaffeehäusern zum Flanieren und Pausieren ein. Deine Bücher und Unterlagen aus den Vorlesungen kannst du im Sommer auf eine der vielen Grünflächen pauken und am Wochenende den müden Geist in einem der vielen Clubs aufwecken. Da Gute an einer großen Stadt wie Wien: Hier gibt es allerhand Jobs für Studierende, höhere Semester können sich an der Uni nach Jobs informieren.
Erkundige dich direkt über die Studien- und Wohnbeihilfe, diese Unterstützungen könnten dir mehr Zeit für deinen Hauptjob, dem Studieren, beschaffen. Übrigens ist das Schwarzfahren in Österreich mit 103 € teurer als in Deutschland, weshalb du dich auch nach dem vergünstigten Semesterticket erkundigen solltest. Du wirst es brauchen, um günstig und ohne Probleme von A nach B zu kommen.

ÖVPN und Fahrradfahren

Wien hat nicht nur ein sehr gut ausgebautes Fahrradverkehrsnetz, sondern überzeugt Studierende und Berufstätige gleichermaßen mit günstigen ÖVPN-Tickets. So kostet ein Monatsticket gerade mal 48,20 € und eine Jahreskarte 365 €. Preise, die man sich in Deutschland nur wünschen kann. Doch zurück zu den Fahrrädern: Nicht nur die Wege sind gut ausgebaut; die Stadt Wien bietet an 120 Stationen das Ausleihen von Rädern an. Die erste Stunde ist dabei gratis, ab der 2. Stunde zahlt man 1 € pro angebrochene Stunde. Das Auto muss man also nicht zwingend mit umziehen, man kommt auch ohne wunderbar in Wien zurecht.

Freizeitangebot

Bei der reichhaltigen Historie der Stadt Wien darf es nicht wundern, wie vielfältig das Kulturangebot für Bewohner und Touristen ausgelegt ist. Ob die Wiener Staatsoper, das kunsthistorische Museum oder Schloss Schönbrunn – hier gibt es immer etwas zu entdecken und erleben! Der Wiener Prater ist als Vergnügungspark mit seinen nostalgischen Fahrgeschäften bekannt. Was viele erstmal gar nicht wissen: Der Prater ist ebenso ein Erholungspark und verfügt über viele Sportanlagen.

Sei es zum Reiten, Fußballspielen oder Schwimmen. Das Areal beläuft sich auf ganze 6 Quadratkilometer, die definitiv einen Besuch wert sind. Und sei es, um sich das bekannte Riesenrad von 1897 anzuschauen.

Mehr Infos zu den 5 tollsten Sehenswürdigkeiten in Wien findest du hier!

Doch ist Wien auch sehr multikulturell, was sich an der bunten und internationalen Küche zeigt, die stark vertreten ist. Nebst dem Wiener Schnitzel und der Sachertorte gibt es also viel mehr Gaumenfreuden auszuprobieren, sobald man in Wien ist. Dafür sollte man lediglich die Augen offen halten. Viele urige Pubs, gemütliche Cafés und moderne Restaurants bieten ein Großangebot an Speisen aus der ganzen Welt an. Kaffeeliebhaber werden mit der Wiener Kaffeekultur ebenfalls auf ihre Kosten kommen: Die Melange, die lokale Kaffeespezialität, schmeckt zur Sachertorte genau so gut wie ein Cappuccino, Espresso, Mokka oder einem kleinen Braunen.