Wichteln im Büro: Das richtige Wichtelgeschenk finden
Das Jahr neigt sich dem Ende zu, Weihnachten steht schon vor der Tür und auch im Büro wird es besinnlicher. Dazu gehört in der ein oder anderen Firma auch, dass man sich gegenseitig beschenkt. Damit das nicht ausartet - sowohl finanziell als auch zeitlich - wird in den meisten Büros gerne gewichtelt. Woher der Brauch stammt, welche unterschiedliche Formen es gibt und mit welchen Präsenten man nichts falsch machen kann, erfahrt ihr hier.
Woher stammt der Brauch des Wichtelns?
Der Ursprung dieses Brauchs stammt aus Skandinavien; Schweden, um genau zu sein. Dort heißt die Urform des Wichtelns »Julklapp«, was aus den Begriffen »Jul« (dem Fest der Wintersonnenwende) und »klapp« (klopfen, zusammen) miteinander verbunden wird. Die Ausführung kann so aussehen, dass man nach lautem Klopfen ein Geschenk ins Zimmer wirft – doch das hat rein gar nichts mit dem Wichteln zu tun, wie wir es hierzulande kennen.
Andere Länder wichteln übrigens auch...
...nennen es dann aber »secret Santa« (UK), »Amigo secreto« (Spanien) oder auch »amico invisibile« (Argentinien). In allen Fällen stehen diese Begriffe für »unsichtbarer« oder »geheimer« Freund. Wenn das Mal keine Fakten sind, mit denen man jede Weihnachtsfeier aufmischen kann...
Unser Wichteln wie wir es heute kennen hat seinen Namen tatsächlich vom Wichtel, also vom Phantasiegeschöpf, das man aus vielen skandinavischen Sagen kennt. Dort hilft er dem Weihnachtsmann, die Geschenke zu verteilen.
Welche Arten zu Wichteln gibt es?
Um die passende Art des Wichtelns für das eigene Büro zu finden, kann man sich zwischen fünf verschiedenen Möglichkeiten entscheiden.
Loswichteln
Die wohl bekannteste und klassische Art ist das sogenannte Loswichteln. Dabei werden die Namen der Kollegen auf Zettel geschrieben und in einen Topf geworfen. Jeder zieht nun einen Namen und behält diesen für sich. Es gilt denjenigen heimlich zu beschenken, dessen Namen man gezogen hat. Diese Variante ist besonders beliebt, da sie nicht sonderlich zeitintensiv ist. Also perfekt fürs Büro.
Blindwichteln
Ebenfalls beliebt ist das Blindwichteln. Dabei bringt jeder ein anonym verpacktes Geschenk mit. Die gesammelten Geschenke kommen allesamt in einen großen Sack und jeder darf eins rausziehen. Die Tücke bei dieser Variante ist, dass man ein Geschenk aussuchen sollte, dass kollektiv zu jedem passen würde. Das macht die Sache schwieriger und gleichzeitig unpersönlicher.
Schrottwichteln
Eine weitere Variante ist das Schrottwichteln, bei welchem es in erster Linie darum geht, die Kollegen zum Lachen zu bringen. Dafür eignet sich alles, was man zuhause nicht mehr gebrauchen kann. Es sollte jedoch nicht die Grenze des guten Geschmacks überschreiten; Schrott ist also ok, Müll hingegen nicht.
Würfelwichteln
Das Würfelwichteln z. B. ist eine Form des Blindwichtelns, eignet sich aber vor allem für ein gemeinsames Beisammensein mit den Kollegen. Hierbei werden die anonymen Wichtelgeschenke in der Mitte des Tisches platziert, und wenn eine Sechs gewürfelt wird, darf man sich ein Geschenk aussuchen. Diese Art ist zeitintensiver, kann aber gut mit dem Verputzen von Plätzchen, Punsch und schönen Gesprächen verbunden werden.
Räuberwichteln
Eine ähnliche Möglichkeit ist das Räuberwichteln. Anstatt zu würfeln, darf sich der Jüngste ein Geschenk aussuchen, danach der Zweitjüngste usw. Dabei können die Teilnehmer nicht nur ein Geschenk vom Tisch wählen, sondern auch von einem anderen das bereits ausgesuchte Präsent „klauen“. Diese Variante ist zeitintensiver, kann mit den richtigen Kollegen aber für ordentlichen Spaß sorgen. Oder es sorgt für Konfliktpotential und damit für Streit. Daher Augen auf bei der Wahl der Art des Wichtelns im Büro. Vorsicht: Nicht jede Wichtelvariante passt zu jedem Unternehmen.
Was sollte man beim Wichteln beachten?
Damit das Wichteln auch ein voller Erfolg wird, bedarf es einiger Regeln. Ein sehr wichtiger Aspekt ist hierbei, dass der preisliche Rahmen vorher festgelegt wurde und eingehalten wird. Ein Rahmen von 5-10€ ist hierbei gängig und angemessen für das Wichteln im Büro. Wer sich an diese Regel nicht hält, kann entweder schnell geizig oder wie ein Schleimer wirken.
Zudem sollte man sich auch an den gezogenen Namen halten und nicht unterhalb der Kollegen tauschen. Damit ginge einerseits der Spaß verloren und andererseits wirkt man dadurch unsympathisch. Kein Kollege hat es verdient, dass man ihn nicht beschenken möchte.
Auch wenn man seinen Wichtelpartner nicht mag, sollte man Rachegeschenke definitiv unterlassen, sich mit der Situation arrangieren und sie vielleicht sogar zur Annäherung nutzen. Wurde im Büro erstmal beschlossen, dass gewichtelt wird, sollte man sich dem keinesfalls entziehen. Sonst ist man schnell der Spielverderber oder wird zum Außenseiter.
Jeder sollte sich vorher Gedanken um das passende Geschenk machen, damit man nicht in ein Fettnäpfchen tritt. Bevor man Wein verschenkt, sollte man sich sicher sein, dass der/die Kollege/-in auch tatsächlich Alkohol trinkt. Wichteln ist nämlich auch eine gute Möglichkeit, seine Kollegen besser kennenzulernen.
Gute Geschenke, schlechte Geschenke
Um das perfekte Geschenk zu finden, gibt es auch hier ein paar Aspekte zu beachten. Ein gutes Geschenk kann praktisch, selbstgemacht oder originell sein. Selbstgemachte Plätzchen, Marmelade oder witzige Stricksocken kommen nicht nur von Herzen, sondern sind in den letzten Jahren in der allgemeinen Beliebtheit gestiegen. Auch Gutscheine für das Theater und Kino können dem Beschenkten viel Freude bereiten.
Gerade studentische Aushilfen können sich riesig über Amazon-Gutscheine freuen.
Wichtig, wenn man Gutscheine verschenkt: Eine Kerze oder Schokoladentafel kann das Ganze aufwerten, damit man nicht nur ein Stück Papier überreicht bekommt.
Was man keinesfalls verschenken sollte, sind Geschenke mit einer unterschwelligen Botschaft, die beim Empfänger wohlmöglich ein schlechtes Gefühl auslösen könnten. Dazu gehören Hygieneartikel wie Deo oder Seife und Gegenstände mit sexuellen Anspielungen. Gebrauchte Bücher oder Ähnliches sind auch ein absolutes No-Go. Geschenke sollen Spaß und Freude bereiten.
Wer gar nicht weiter weiß, sollte sich selbst die Frage stellen: »Würde ich mich darüber freuen, wenn ein Kollege es mir schenken würde?« Letztendlich ist es aber doch am wichtigsten, dass man eine gute Zeit zusammen hat. Das Wichteln und die Geschenke sind dabei nicht ausschlaggebend und sollen bloß zusätzliche Spannung in das Ganze reinbringen.
In diesem Sinne wünschen wir euch eine tolle Vorweihnachtszeit im Büro und eine noch bessere Zeit mit euren Kollegen.