Smalltalk Themen am Arbeitsplatz

Jeder kennt diese Situation: Man sucht nach einem geeigneten Thema, um schnell miteinander ins Gespräch zu kommen, das Schweigen zu brechen und sich kennenzulernen. Doch das kann sich in der Praxis als schwierig herausstellen, wenn man nicht geübt darin ist. Nachfolgend erfährst du, welche Themen sich besonders gut in einer Arbeitssituation eigenen und wie du einen mühelosen Anfang findest.

Was ist Smalltalk überhaupt?

Wie das Wort schon selbst verrät, handelt es sich beim Smalltalk um ein lockeres, kurzes Gespräch. Dieses soll die Stimmung auflockern und im besten Fall Sympathiepunkte beim Gegenüber einbringen. Obwohl dem Smalltalk der Ruf des Oberflächlichen vorauseilt, bedeutet das nicht, dass man durch einen solchen Einstieg stets an der Oberfläche bleiben muss.

Und genau das sollte man sich merken: Der Smalltalk ist als Einstieg gedacht, um eine erste Begegnung positiv zu gestalten. Es signalisiert Offenheit und die Bereitschaft, in ein erstes Gespräch zu treten.

Schon gewusst? Durch interessiertes Nachfragen und konzentriertes Zuhören zeigt man emotionale Kompetenz. Darüber hinaus zählt der Smalltalk zu einem der wichtigsten Soft Skills, die man erlernen kann.

Geeignete Smalltalk Themen

Nicht jedes Thema eignet sich für einen lockeren Smalltalk. Aber viele Themen bieten sich an, um locker zu bleiben und dennoch seine Persönlichkeit durchscheinen zu lassen. Das liegt auch daran, dass ein solcher Einstieg stets authentisch und spontan wirken sollte.

Doch ist auch bei der richtigen Themenwahl etwas Vorsicht geboten:

  • Wetter: Jeder kann über das Wetter quatschen, allerdings sollte man nicht die ganze Zeit über die hohen Temperaturen meckern. So wirkt ein sonst harmloses Thema schnell negativ und man läuft Gefahr, als anstrengend wahrgenommen zu werden. Genau das, was man durch das »leichte Gespräch« eigentlich nicht bewirken möchte.
  • Urlaub oder Ausflug: Wenn man einem sehr jungen Menschen gegenübersteht, der gerade seinen ersten Job angetreten hat, sollte man lieber nicht vom Luxusurlaub reden. Stattdessen sollte man versuchen, auf einer Ebene mit seinem Gegenüber zu bleiben. Mimik und Gestik verraten schnell, ob man über das Ziel hinausgeschossen ist. Man möchte eben nicht, dass sich jemand durch das Erzählte unwohl fühlt.
  • Aktuelle Events, Sport, Freizeitaktivitäten: Bei der Themenwahl aktuelle Events gilt dasselbe wie beim Wetter oder Urlaub: Nicht zu sehr meckern, nicht zu sehr prahlen und sich stets bewusst sein, vor wem man gerade spricht. So ist die Thematisierung von Game of Thrones vielleicht ein recht Aktuelles, aber möchte man sich wirklich über Drachen und Nacktszenen unterhalten? Hier bietet es sich je nach Rahmen der Veranstaltung an, über das Theater oder die Oper zu reden.
  • Weitere Themen: alles rund um Serien, Filme und Musik oder Familie

Von diesen Themen kann sich niemand wirklich beleidigt oder angegriffen fühlen.

Was bei diesen Themen wiederum passieren könnte. Diese Themen sollte man tunlichst vermeiden, sie bieten sich nicht für ein erstes Kennenlernen an:

  • Politik: Genau so sehr zu vermeiden ist die Politik – auf keinem anderen Feld kann man sich innerhalb kürzester Zeit so unbeliebt machen. Zumal das Thema genau wie im Falle einer Krankheit meist komplexer und nicht in wenigen Sätzen darlegbar ist. Die Wahrscheinlichkeit, aufgrund der Kürze des Gesprächs, falsch verstanden zu werden, ist enorm.
  • Krankheiten: Bei Themen diesem Thema könnte man den Eindruck erwecken, unsensibel zu sein. Schließlich redet man darüber nicht mit fremden Menschen. Außerdem kann dieses Sujet, gerade wenn man seinen Gesprächspartner noch nicht kennt, zu unschönen Reaktionen führen. Man weiß nie, was ein Mensch gerade durchmacht.,
  • Klatsch und Tratsch: Im Grunde muss man sich vor Augen halten, dass bei einem ersten Kennenlernen alles auf einen selbst zurückfällt. Spricht man schlecht von einem Kollegen, bleibt im Gedächtnis, dass man schlecht über andere Menschen spricht. Kritisiert man die Veranstaltung, das Catering, vielleicht sogar den Chef, wirkt man schnell undankbar und lästerfreudig. Man sollte nie vergessen, dass solche Äußerungen eher dazu führen, dass man sich in einem Gespräch nicht wohl fühlt und eher das Weite sucht.
  • Weitere Themen: Geld, Religion

Den richtigen Anfang finden

Aller Anfang ist schwer, heißt es im Volksmund. Doch der Smalltalk lässt sich schnell erlernen.

Am Besten sind kleine Fragen für den Einstieg: »Was machst du so?« oder »Über welchen Kontakt sind Sie heute hier?« Die Anrede richtet sich ganz nach der Veranstaltung. Dein Bauchgefühl wird dir sagen, wen du duzen kannst und wen du lieber siezen solltest. Super sind auch selbsteinleitende Sätze wie: »Wir wurden uns noch gar nicht vorgestellt …« – schon hat man sich vorgestellt und hat ein gemeinsames Thema: Die Veranstaltung.

Diese Fragen zum Einstieg nennt man auch Sprungbrett- Fragen, weil die den Beginn erleichtern.

Am Wichtigsten für den Gesprächseinstieg ist aber immer, dass das Gegenüber die Aufrichtigkeit und das Interesse hinter den Fragen spürt. Also bloß nicht zwanghaft das Gespräch suchen. Weswegen solche Erkundigungen aber so gut ankommen: Die meisten Menschen behalten ein Gespräch positiv in Erinnerung, wenn sie selbst die meiste Redezeit haben. Mit dieser Info im Hinterkopf kann man ganz entspannt in eine erste Unterhaltung reingehen.

So könnte ein Gesprächsverlauf aussehen:

  • Man stellt eine einleitende Frage zur aktuellen Situation, wie beispielsweise die Anreise oder Unterkunft. W-Fragen bringen den Gesprächspartner dazu, von sich zu erzählen, was die Meisten mögen: wo, wann, was, wie, wer.
  • Alternativfragen bringen etwas mehr Tiefe rein: Was ist besser, das oder jenes? Wo kann man besser essen, hier oder dort?
  • Vergleichsfragen: Wenn das passiert, was kommt danach? Falls diese Sache nicht umgesetzt wird, was dann? Diese Fragen vermitteln Interesse an dem Thema.
  • Entscheidungsfragen sorgen für einen sauberen Schluss: Treffen wir uns später wieder, ja oder nein? Sollen wir morgen was essen gehen, ja oder nein? Damit findet man nicht nur einen schönen Abschluss, sondern kümmert sich gleichzeitig darum, dass aus dem ersten Smalltalk ein richtiges Gespräch folgen kann.

Wo kann man Smalltalk erfolgreich anwenden?

In den Beispielen sind wir von der Situation auf einer Veranstaltung ausgegangen, doch kann Smalltalk in mehr Situationen angewandt werden.

Der erste Tag im Job ist eine solche Situation: Viele neue Gesichter und Namen, man stellt sich überall vor, erzählt ein bisschen von sich, lässt sich von den neuen Kollegen Dinge zeigen und erklären. Das geht alles flüssiger, wenn man ein kleines Gespräch am Laufen hält.

Genau so verhält es sich beim Treffen mit einem Kunden oder bei der Neuakquise eines Kunden.

Vor Verhandlungen kann ein kleiner Smalltalk für alle Anwesenden die Stimmung etwas auflockern. Und selbst in einer Konfliktsituation kann ein solches Gespräch schnell deeskalierend wirken.